Trübe war das Wetter

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Trübe war das Wetter,
 Und wie schlaffe Blätter
 Mir zur Erde hingen die Gedanken.
 Denn dem dumpfen Kerne
 Ist der Safttrieb ferne,
 Ferne bist du dieser Arme Ranken.
Und die Luft ward helle,
 Goldne Sonnenwelle
 Floß herab, und machte mich nicht heiter.
 Wie am Horizonte
 Weit ich blicken konnte,
 Sah ich nur den Raum der Trennung weiter.
Lieber laß mich kämpfen
 Mit den Wolkendämpfen,
 Die zu meiner Sehnsucht Schleier dienen!
 Auf den hellen Auen
 Bist du nicht zu schauen,
 Und mein Schatten wankt' nur trüb auf ihnen.
Laß zu dir mich eilen,
 Laß bei dir mich weilen,
 Daß ich fühle mein der Erden Wonne!
 Woltenacht entstricken
 Kannst du mit den Blicken,
 Und dein Lächeln dämpft die Gluth der Sonne.