Dort wo der Morgenstern

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Dort wo der Morgenstern hergeht,
 Und wo der Morgenwind herweht,
 Dort wohnt, nach der mein Herz hinfleht.
Der Aufgang meiner Liebesnoth,
 Sie, meiner Hoffnung Freudenroth,
 Mein süßes Leben, süßer Tod.
Es reicht dahin kein Blick von mir,
 Doch an des Himmels lichter Zier
 Seh' ich den Widerschein von ihr.
Das Morgenroth ist angefacht,
 Weil sie vom Schlummer aufgewacht
 Und hell den Himmel angelacht.
Die Luft des Aufgangs ist ihr Gruß,
 Die Morgensonn' ihr Liebeskuß,
 Der mir das Herz erschließen muß.
Sich dreh'n um's Haus, allwo sie wohnt,
 Die Sonn' am Tag und Nachts der Mond,
 Und sind, so oft sie blickt, belohnt.
Die Himmel drehn um Liebe sich,
 Und Liebe dreht sich nur um dich,
 Und zu dir liebend wend' ich mich.
Du leuchtend über Berg und Thal,
 Von Haupt zu Füßen allzumal
 Von Huld ein einz'ger Himmelstrahl!
Du meiner Freuden Rosenau,
 Dir schmeichle Lenz mit Lüften lau,
 Der Morgen dir mit Perlenthau
Sei ewig wie der Morgen jung,
 Begrüßt als wie der Sonne Schwung,
 Von aller Augen Huldigung
Soviel im Grünen Blumen blühn,
 Soviel im Blauen Sterne glühn,
 Sind lauter Funken, die dir sprühn.
Im Meer, soviel sind Wogen drin,
 Soviel sind Wünsch in meinem Sinn,
 Und jeder wogt zu dir dahin.
O Lerche, wann zum Morgenthor
 Vor ihren Blicken steigst empor,
 Sing' ihr dies Lied von Freimund vor.