Madrigal.¶
Ein Lämmlein, das gegangen
Auf dieser einst, geht jetzt auf andrer Weide,
Wohin ich selbst nicht gehn kann mir zum Leide.
Das Lämmlein hatt' ich zwischen Liebesblüthen
Anstatt mit einem Stabe
Geweidet ach mit nichts als meinen Augen;
Vor einem Räuber konnt' ich es nicht hüten,
Der hinnahm meine Habe,
Wohin zu reichen nicht die Blicke taugen,
Die jetzo Thränen saugen,
Weil sie verloren ihre Augenweide,
Um deren Anblick Engel ich beneide.
Anmerkungen¶
- Madrigal
eine literarische bzw. musikalische Form.