Ich will nicht mehr

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Ich will nicht mehr nach Blumenkelchen schielen,
 Denn von den Blumen ward ich hintergangen,
 Denn unter ihnen lauern stille Schlangen
 Der Lüsternheit, die nach dem Herzen zielen.

Ich will nicht mehr mit Kranzgeflechten spielen,
 Denn von den Kränzen ward ich auch gefangen,
 Denn sie umzingeln uns gleich Kett' und Spangen,
 Zum Staub uns niederziehend, bis wir fielen.

Ich will von Kelchen nur den einen pflücken,
 Der Wermuth, um aus seinem bittern Borne
 Statt Rausch der Lust zu trinken weise Reue.

Und nur mit einem Kranz will ich mich schmücken
 Dem Kranz des Leides, daß aus scharfem Dorne
 Er um das Haupt mir blutige Rosen streue.