Herr Kongreß.

Was hat Herr Kongreß in Wien gethan?
 Er hat sich hingepflanzt,
 Und hat nach einem schönen Plan
 Anstatt zu gehn getanzt;
 Frau Deutschheit war die Tänzerin,
 Umtanzen mußte sie her und hin,
 Was war ihr Gewinn?
 Im Schwung französischer Tänze
 Verlor sie vom Haupte die Kränze.
Was hat Herr Kongreß in Wien gethan?
 Er hat sich hin postirt,
 Und hat, anstatt zu gehn voran,
 Herum karusselirt.
 Frau Deutschheit karusseliren sich ließ,
 Im Kreis herum wie der Braten am Spieß,
 Was war der Ersprieß?
 Sie konnt' es nicht vertragen,
 Es ward ihr übel im Magen.
Was hat Herr Kongreß in Wien gethan?
 Er war ein Mann von Welt,
 Er hat, da es war Schlittenbahn,
 Eine Schlittenfahrt angestellt.
 Frau Deutschheit in dem Schlitten fuhr,
 Gehüllt in Zobel und Pelzwildschur,
 Wie bekam es ihr nur?
 Sie hat die Ohren erfroren,
 Den guten Ruf noch verloren.
Was hat Herr Kongreß in Wien gethan?
 Er war ein tapferer Held,
 Er hat mit Roß und Speer und Fahn
 Ein deutsch Turnier angestellt.
 Frau Deutschheit, das deutsche Turnier ihr gefiel,
 Die alte Sitt' in neuem Spiel,
 Was war das Ziel?
 Die Lanz', ihr zu Ehren gebrochen,
 Hat ihr ein Aug« ausgestochen.
Und als Herr Kongreß nun müde ward
 Von all dem Saus und Braus,
 Tanz, Karussel und Schlittenfahrt
 Und Turnier, da tournirt' er nach Haus.
 Frau Deutschheit, und wenn du's zufrieden bist,
 So lad' ich dich ein auf andere Frist,
 Wann Zeit dazu ist,
 Zu Frankfurt an dem Maine,
 Da warte, bis ich erscheine.
Du sollst mich als deutschen Bundestag
 Maskirt austreten sehen;
 Wir wollen, wenn's Gott gefallen mag,
 Uns wieder im Kreise drehen.
 Frau Deutschheit, erhalte mir deine Huld,
 Und falle mir nicht in Ungeduld!
 Die Zeit ist schuld,
 Daß alles mit Schaugepränge
 So geht in die Breit' und die Länge.