Bleibet im Lande und nähret euch redlich,
Rücket zusammen und füget euch fein.
Machte nur keiner zu breit sich und schädlich,
Wäre das Land nicht für alle zu klein.
Aber wo alle sich drängen und reiben,
Da ist für Menschen im Land nicht zu bleiben,
Flösse das Land auch von Milch und von Wein.
Ist denn nicht Schwaben ein fruchtbarer Garten,
Eine gesegnete Weide die Schweiz?
Wollen die Gärtner der Reben nicht warten,
Fasset die Hirten der Wanderschaft Reiz?
Ueber den Meeren und nahe den Polen
Will sich da Schätze die Dürftigkeit holen,
Wo sie schon, längst nicht mehr findet der Geiz?
Meinet ihr, draußen seiys besser auf Erden?
Ueberall ist es auf Erden jetzt schlimm.
Nicht an dem Land, daß es besser soll werden,
Liegt es, am Menschen, es liegt nur an ihm.
Betet zu Gott, daß sein Licht hier besieget
Diese Verkehrtheit, an welcher es lieget;
Sein sei die Lenkung, nicht euer der Grimm.
Ziehet im Grimm nicht, im Unmuth, von dannen,
Wendet der Heimath den Rücken nicht zu!
Will sich das Vaterland, soll sich's ermannen,
Wahrlich bedarf es der Männer dazu.
Aus der Verworrenheit gährendem Streben
Soll sich die Klarheit, die Ordnung erheben;
Bleibet, und wartet, und wirket in Ruh.
Sehet! der Himmel im Land euch ernähren
Will er, er schenkt- euch die Fülle des Korns.
Theilet euch nur in die reichlichen Aehren,
Trinkt nur verträglich begnügsam des Borns!
Daß nicht an Euch sich das Beispiel erneue,
Nicht als verworfenes Volk euch zerstreue
Rings in die Länder die Ruthe des Zorns.
Bleibet im Lande und nähret euch redlich,
Rücket zusammen und füget euch fein.
Mache nur Keiner zu breit sich und schädlich,
So ist das Land nicht für alle zu klein.
Wollet nur selbst euch nicht drängen und reiben,
So ist für Menschen im Land noch zu bleiben,
Und es wird fließen von Milch und von Wein.