Romanze von den Hennen.

Der Hahn führt seine Hennen
 Im Sonnenschein spazieren,
 Er läßt sie um nicht rennen,
 Er weiß sie zu regieren,
 Sie dürfen sich nicht trennen.
Der Hahn führt seine Hennen
 Am Gartenzaun spazieren,
 Er weiß sie all' zu nennen,
 Und alle scheinen ihren
 Rufnamen wohl zu kennen.
Der Hahn führt seine Hennen
 Am Stadelthor spazieren,
 Kein Körnlein von der Tennen
 Läßt er sich da verlieren,
 Von Spreu weiß, er's zu trennen.
Der Hahn führt seine Hennen;
 Der Fuchs geht spioniren,
 Er scheint den Schlich zu kennen,
 Und lauscht versteckt, um ihren
 Heerhaufen anzurennen.
Der Fuchs lauscht auf die Hennen;
 Der Jäger geht revieren,
 Den Fuchs scheint er zu kennen;
 Und ohne Zeitverlieren
 Läßt er die Büchse brennen.
Der Fuchs fing keine Hennen,
 Doch konnten sie nicht ihren
 Geschicken drum entrennen,
 Der Schuß hat ihrer vieren
 Entstrickt des Lebens Sennen.
Der Jäger rupft die Hennen,
 Mit Federn sich zu zieren,
 Sagt denen, die's nicht kennen,
 Die Federn sei'n von Thieren,
 Die sie Birkhühner nennen.
Wenn mit dem Schmuck der Hennen
 Mit artigen Manieren,
 Er sich vor Jungfer Aennen
 Wird morgen präsentiren,
 Wird sie die Federn kennen,
 Denn sie sind von den ihren,
 Und nicht von fremden Hennen.