Lohn der Freigebigkeit.

Unter'm Baume stand der Knabe
 Reichte nicht bis an den Ast,
 Bettelte um eine Gabe
 Von der Zweige reichen Last.
Und der Baum begann zu regen
 Seinen Wipfel leis' im Wind,
 Schüttelt einen Apfelregen
 Nieder dem erstaunten Kind.
Was es essen konnte, aß es,
 Alles essen konnt' es nicht.
 Aber schon so viel besaß es,
 Daß ihm noch viel mehr gebricht.
Einen Apfel wirft zum Spiele
 Es dem Geber in's Gesicht,
 Freut sich, daß er dort vom Stiele,
 Einen reifen Bruder bricht.
Und soviel als niederfallen,
 Schleudert er hinauf, und treibt
 Es so lange, bis von allen
 Früchten keine droben bleibt.
Was der kahle Baum nun denket?
 Zürnend wieget er das Haupt:
 Weil ich dir zuviel geschenket,
 Hast du alles mir geraubt.