Der Pumpbrunnen.

Jüngst an Mittags heißem Strahl
 Woll't ich Wasser schöpfen.
 Leider fehlt es allzumal
 Mir an Krug und Töpfen.
Als ich an dem Brunnen stand,
 Must' es mich nicht kränken?
 Daß ich mich an seinem Rand
 Selbst nicht konnte tränken!
Wenn ich an der Pumpe zog,
 Floß es vorne nieder;
 Wenn ich dann dahin mich bog,
 Stockt' im Fluß es wieder.
Als ich scheu zur Seite trat,
 Kam ein Paar gegangen,
 Das es mit behendem Rath
 Wußte anzufangen.
Wenn er an der Pumpe stand,
 hielt den Mund sie unter;
 Pumpte sie dann mit der Hand,
 Trank er selber munter.
Als sie so sich abgefrischt,
 Fort gings ohne Stocken
 Als ich mir den Mund gewischt,
 War er leider trocken.
Eine gute Lehr' allein
 Hatt' ich abbekommen:
 Auf der Welt allein zu fein,
 Kann zu gar nichts frommen.
Einsam trinkt ein Waldeskind
 Wohl am Quell im Freien;
 Wo der Stadt Pumpbronnen find,
 Trinkt sich's nur zu zweien.