Rosen auf das Grab einer edlen Frau. (9)

                  9.

Der Ackersmann streut auch die goldnen Saamen
 Vertrauungsvoll zur Herbstzeit in die Erde,
 Und kehret ruhig heim zu seinem Herde
 Vom Acker, wann des Winters Stürme kamen;

Voll Zuversicht, daß, was in Gottes Namen
 Er dort gesät mit seines Arm’s Beschwerde,
 Der Segen Gottes nun auch fördern werde
 Zum Lenze, wann die Stürm’ ein Ende nahmen.

So hat auch sie in ihrer Kindlein Herzen
 Die guten Saamen reichlich ausgestreuet,
 Und kann vertraun auf die gesunden Keime;

Drum ist sie heimgegangen ohne Schmerzen,
 Und sieht dem schönen Wachsthum still erfreuet
 Von droben zu aus ihrer ewigen Heime.