Nur wo du bist

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Nur wo du bist, da will ich sein; wo bist du?
 Nur wo du mein bist, bin ich mein; wo bist du?
 Wo du mir fehlest, hab' ich mich verloren,
 Und finde mich in dir allein; wo bist du?
 Du bist bei mir, auch wo ich dich nicht schaue;
 Und wo ich bin, da bin ich dein; wo bist du?
 Du suchtest nach, als ich dich floh, du riefest
 Der Seele nach mit Schmeichelei'n: wo bist du?
 Und als ich liebend, suchend, mich gewendet,
 Da hülltest du vor mir dich ein, wo bist du?
 Ich suchte dich im Morgenroth ich schaute
 Nach dir mit Sehnsuchtsblick hinein: wo bist du?
 Da trat mit Glanz daraus hervor die Sonne;
 Sie bist du nicht, sie ist dein Schein; wo bist du?
 Ich schaut' in's Meer, und sah darin mich selber:
 Der Spiegel kann nicht deiner sein; wo bist du?
 Ich schaut' in mich, und fand in mir mich wieder:
 Ach, dieser Spiegel ist nicht rein; wo bist du?
 Wo bist du? Nach der Rose fragt die Seele,
 Die Nachtigall im Sinnenhain: wo bist du?
 Wo bist du? hab' ich in's Gebirg gerufen,
 Und Echo rief vom Felsgestein: wo bist du?
 O tritt hervor in Wesenheit vernichte
 Der Sinnenbilder Gaukelei'n! Wo bist du?
 Verdurstet ist die Seel' im Durst der Liebe;
 O Schenkin mit dem Seelenwein, wo bist du?