Zwischen Lied und Liebe

             1.


Zwischen Lied und Liebe war mein Leben;
 Aber, schwebend zwischen Lieb' und Liede,
 Wußt' ich nie die beiden auszugleichen.
 Oftmal sang ich anders als ich liebte,
 Anders liebt' ich oft als ich gesungen.
 Nun ich dich gefunden, ist der Zwiespalt
 Ausgeglichen und rein in einander
 Aufgegangen sind mir Lied und Liebe.
 Dich nur darf ich, wie ich liebe, singen;
 Dich nur kann ich, wie ich singe, lieben.
 Sollt' ich je nach andrem Sang, nach andrer
 Liebe greifen, wieder unstät schwanken,
 Da in deinem Herzen so vereinigt
 Sind die beiden Pole meines Lebens?