Eh es dich fand, geahnet

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Eh es dich fand, geahnet
 Hat dich das Lied in mir;
 Und hat mir nicht gebahnet
 Das Lied den Weg zu dir?
Da bist du mir begegnet,
 Wo ich die Laute trug;
 Die Stunde sei gesegnet,
 Seit ich für dich sie schlug.
Einst mußt’ ich wie im Traume
 Als Dichter kund mich thun;
 Nun stehst du mir im Raume,
 Ein Seher bin ich nun.
Ich hab’ in Formenschranken
 Mich dazu vorgeübt,
 Um nun den Gottgedanken
 Zu spiegeln ungetrübt;
Um diesen Gottgedanken
 Der Liebe, die mich schwellt,
 Aus deiner Arme Schranken
 Zu singen in die Welt.