49.
Ach es ist keine Kunst, wenn Wald und Heiden,
Und Berg' und Ströme, die dazwischen rollen,
Und Meeresfluthen, die, im Sturm erschwollen,
Dazwischen brausen, dich von Liebe scheiden;
Doch eine Kunst ist's, eine Kunst zu leiden
Ist's, wenn von ihr nichts als dein eignes Wollen
Dich scheidet, und die stillen Wünsche sollen
Die Scheidewand zu überspringen meiden.
Ja eine Kunst ist's, über alle Künste,
In also freigewählter Selbstverdammung,
So fern von ihr zu sein in solcher Nähe,
In solcher Nähe, daß, wenn diese Brünste
Mein Haus hier setzen könnten in Entflammung,
Ganz gut aus ihrem obern Stock sie's sähe.