Ich habe dir

               35.

Ich habe dir in heißer Ernte Tagen
 (Sahst du den Schweiß, der deinethalb mich näßte?)
 Die Frucht geschüttelt deiner reichen Aeste,
 Doch keine Früchte hat es mir getragen.

Ich habe dir des Flachses dustige Lagen
  Gereicht, als deine Hand sie bosselnd preßte,
  Doch wird kein Weber draus zum Fest der Feste
  Das Hochzeitkleid für mich zusammenschlagen.

Ich habe mich gegeben dir zum Knechte,
 Ich bin für dich, zum Trotz den Stundenzeigern,
 Des Tages und des Nachts gerannt, gesprungen.

Wohl einen Lohn hätt’ ich verdient, ich dächte,
 Doch kannst du freilich mir den Lohn auch weigern,
 Denn (kannst du fragen): wer hat dich gedungen?