Blücher. (7)

                   7.

„Bei Gott, ich muß mich zum Empfang
  Des alten Helden schicken,
  Den ich verfolgt hab' oft und lang
  Von hier mit meinen Blicken.
„Ich hab' gesehn in mancher Schlacht
  Wohl seine Blitzesschnelle,
  Und jetzund, eh ich es gedacht,
  Ist er auch hier zur Stelle.
„Weit drüben, dacht' ich, sei er noch,
  Dazwischen weite Klüfte,
  Er aber ist hin drüber hoch
  Gesprungen durch die Lüfte.
„Alsob im Dampf er vor sich hab'
  Den Graben einer Schanze,
  Ist er gesprungen über's Grab,
  Und ist schon nah im Glanze.“
 Im Himmel sprach's der alte Fritz,
  Und hob des Blüchers wegen
  Sich von dem hohen Heldensitz,
  Und ging ihm stracks entgegen.
 Der Blücher kam ihm doch zuvor,
  Eintrat er gleich dem Blitze,
  Und senkte, schreitend durch das Thor,
  Vor ihm des Degens Spitze.
 Vorbei schritt er dem alten Fritz,
  Und trat, ohn umzuschauen,
  Hin, wo er sah auf ihrem Sitz
  Die Königin der Frauen.
 Da bracht' er seinen ersten Gruß
  Der preußischen Luise,
  Und beugte vor ihr seinen Fuß,
  Daß er ihr Ehr' erwiese.
 Worauf er den Bericht ihr gab
  Von Grüßen, die ihr Gatte,
  Sein König, für sie über's Grab
  Ihm anbefohlen hatte.
 Sie dankt' ihm mit Holdseligkeit;
  Und so, nach abgethanen
  Geschäften, trat er dienstbereit
  Zu seines Königs Ahnen.