Es war ein Häuflein Krieger,
Zur Zeit der deutschen Schmach,
Die auch dem fremden Sieger
Nach Russland folgten nach.
Sie zogen mit und stritten,
Nicht für Napoleon;
Es war in ihrer Mitten
Ihr theurer Fürstensohn.
Für seinen Fürsten sterben
Ist treuen Kriegers Brauch;
Der Ruhm war zu erwerben
Bei fremden Fahnen auch.
Es stürmten Gottes Wetter
In eis'ger Winternacht,
Davon wie welke Blätter
Zerstäubte Frankreichs Macht.
Es fühlten den Vernichter
Die Deutschen auch und flohn,
Und drängten sich nur dichter
Um ihren Fürftensohn.
Sie hatten, ihn zu schützen,
Nicht ihre Waffen mehr;
Da drängten sie als Stützen
Sich selber um ihn her.
Aus ihren Leibern schlossen
Sie einen Ring um ihn,
Daß vor des Frosts Geschossen
Er könnte sicher ziehn.
Und wo vor ihren Treibern
Sie ruhten aus bei Nacht,
Ward warm aus ihren Leibern
Ein Wall um ihn gemacht.
Sie boten alles Feuer
In ihren Adern auf;
Die Liebe hielt mit treuer
Gewalt ihr Blut im Lauf.
So zogen ohne Sorgen
Sie bis zum letzten Ort;
Da, als es wurde Morgen,
Zogen sie nicht mehr fort.
Ihr junges Herz erwachte,
Der Fürst, der warm geruht,
Und seinen Dank er brachte
Für Gottes treue Hut.
Da sah er die Genossen,
So früh sonst munter doch,
Die lagen eng geschlossen
Um ihn im Kreise noch.
Und als er hinsah wieder,
Sah er mit stummem Schmerz:
Es waren alle Glieder
Gestorben für das Herz.
Da fuhr ein kaltes Schaudern
Durch's warme Fürstenherz";
Er durfte doch nicht zaudern,
Er schied und rief mit Schmerz:
Schlaft wohl und euch begrabe
Mit sanften Flocken Gott,
Damit kein gier'ger Rabe
Mit euch hier treibe Spott!
Und wenn die Flocken schmelzen,
Send' er der Wogen Heer,
Daß sie gelind euch wälzen
Hinab in's heil'ge Meer.
Dort ruhet sanft gebettet,
Wie ich bei euch geruht,
Da sterbend ihr gerettet
Mir habt des Lebens Gluth.
Doch unvergeßlich bleibe
Dies Bild mir eingeprägt,
Solang in seinem Leibe
Durch euch mein Herz nun schlägt.
Die ihr gelehrt mich habet,
Mit welcher treuen Gluth
Ist innerlich begabet
Der deutschen Glieder Muth.
Wenn sie in fremdem Lande
So starke Funken sprühn,
Wie erst wenn sie im Brande
Der eignen Freiheit glühn!
Dann sollen diese Funken
Noch wuchern, die ich sog,
Wann ich einst freudetrunken
Dies Schwert für Deutschland zog.