Wir kleine freiwillige Schützenschaar,
Wir haben auch unsern Helden fürwahr,
So gut als wie die großen,
Die uns wie nichts verstoßen.
Wir kleine freiwillige Schützenschaar,
Wir haben auch 'nen Helden und das ist wahr,
Der läßt sich nicht verdrießen,
Dem Feind in die Scheibe zu schießen.
Wir freien Schützen, wir standen vor Mainz,
Wir standen aber davor nicht.alleins;
Es standen aus vielen Landen
Viel andere noch, wo wir standen.
Wir freien Schützen, da steh'n wir vor Mainz,
Hier ist kein Ruhm zu gewinnen, scheint's;
Es wird kein Blut nicht vergossen,
Es wird nicht gehau'n noch geschossen.
Ihr freien Schützen, und ob's euch verdrießt,
Ich sag's euch, daß mir keiner schießt;
Das Schießen ist verboten
Mit Kugeln und auch mit Schroten.
Da stand wohl unser Schützenheld
Auf einem Posten postirt im Feld,
Ihm stand in langer Hose
Gegenüber ein Franzose.
Da kam dem Herrn Franzosen es an,
Mit Hohn zu begegnen dem deutschen Mann;
Er zieht die Hosen vom Leibe,
Und zeigt ihm die nackende Scheibe.
O freier Schütze, es ist nicht Noth,
Daß du jetzt haltest das Gebot;
O laß dich's nicht verdrießen,
Keck in die Scheibe zu schießen.
Den freien Schützen, da faßt ihn der Grimm,
Da geht es dem Herren Franzosen schlimm;
Er schießt ihm keck in die Scheibe,
Daß er nicht Hohn mehr treibe.
Der Franzmann hinkt mit Schmach nach Haus,
Der freie Schütz' ist stolz garaus;
Gar über sein Verhoffen
Hat ihn solch Glück betroffen.
O freier Schütze, dir ist es geglückt,
Daß du die Büchse hast abgedrückt,
Und nach solch einem Ziele,
Wie außer dir wohl nicht viele.
O freier Schütze, dir ist es geglückt,
Daß du allein dich mit Ruhm hast geschmückt;
Wir alle müssen, wir andern,
Nach Hause ruhmlos wandern.
O freier Schürze, wir bitten darum,
Mit deinen Kam'raden theile den Ruhm,
Damit wir, mit Ehre zu melden,
Doch haben auch einen Helden.
Du Schütze, du Held im ersten Glied,
Wir fingen auf dich dies Heldenlied,
Doch machen wir's zum Bedinge,
Daß es kein and'rer uns singe,