Romanze vom Kuhhirten.

Auf der Kühruh' schläft der Kuhhirt
 Mittags, weil er Nachts gewacht,
 Denn er ist im Dorf Nachtwächter,
 Der im Feld den Hirten macht.
Und das Horn, das er geblasen,
 Alle Stunden in der Nacht,
 Dann auch Morgens, als zum Grasen
 Er die Küh' heraus gebracht,
Ruht beim ruh'nden aus dem Grasen,
 Und die Tochter nimmt's in Acht,
 Und es hat das Horn zu blasen
 Sie gelehrt der Liebe Macht.
Und sie bläst das Horn, doch leise,
 Daß der Vater nicht erwacht;
 Doch die Liebe hört noch leiser,
 und dort kommt der Schäfer sacht.
Seinem Hund ließ er die Schafe,
 Auf die Küh' ist er bedacht,
 Denn der Kuhhirt liegt im Schlafe,
 Und die art'ge Tochter wacht.