Der Mädelsbronnen.

Dort rinnet der Bronnen,
 Hat lang' schon geronnen,
 Ohn' Unterlaß.
 Einst rann er einem Mägdelein,
 Das an dem Bronnen im Mondenschein
 Beim Bräutigam saß,
 Des Nachhausgehn's vergaß.
Es rann der Bronnen,
 Die Lieb' war verronnen,
 Der Bräut'gam entwich.
 Das Mädlein sah in den Bronnen hinein,
 Und sah sich allein im Mondenschein,
 Weint bitterlich,
 Stürzt hinunter sich.
Hat sich aus den Bronnen
 Der Bräut'gam besonnen,
 Zurück er kam;
 Geht zu dem Bronnen im Mondenschein,
 Sieht in dem Bronnen die Liebste sein;
 Zu sich in Gram
 Sie hinunter ihn nahm.
Dort rinnet der Bronnen,
 Im Scheine der Sonnen,
 Nun kommet herbei,
 Und schöpft euch Wasser, so viel ihr wollt!
 Doch wenn der Mond in Wolken rollt,
 Geht still vorbei!
 Dort sitzen die Zwei.