Nachklang.

  Es braus't der Wald,
Und Stimmen alt
Von Helden hör' ich klingen;
Aus Bergen weit,
Aus ferner Zeit,
Hör' ich sie klingen.
  O ihr Helden stark,
Voll Blut und Mark,
Ihr tretet schütternd den Bodem,
Ein Windsturm euer Odem.
  Helmerkamp und Angelfir,
Die Söhne Wulfs von Odderskir;
  Sie reiten aus gen Upsala,
Der reichste König wohnt allda.
  Des Königs Tochter wollen sie haben,
Aber ein jeder für sich.
„Der soll meine Tochter haben,
Der sie erkämpft für sich.“
  Sie gehen in den Burghof hin;
Um sie zu fechten steht ihr Sinn.
  Der König spricht in frohem Muth:
Die Gesellen sind rasch, die Schwerter sind gut;
Ein gut Spiel mag das werden.
  Der Wulf stand heim zu Odderskir
Und horchte über die Berge;
Er hörte über den langen Weg
Klingen seiner Söhne Schwerter.
  Da sprang er auf sein Roß so roth,
Und kam zu seiner Söhne Tod.
  „Sohn Helmerskamp, o sag mir an,
Wer hat so blutroth dich angethan?“
  Mein Bruder fünfzehn Wunden mir schlug,
Eine jede ist zum Sterben genug.
  „Sohn Angelfir, o sag mir an,
Wer hat so todbleich dich angethan?«
  Mein Bruder achtzehn Wunden mir schlug,
Eine einzige ist zum Sterben genug.
  Der Wulf riß einen Eichstamm aus
Sammt der Wurzel ohne Noth;
Er schlug die beiden Söhne,
Die sterbenden, vollends todt.
  Es liegen die Kämpfer beide
In einem Grab begraben;
Der König von Upsala giebt seine Tochter
Einem andern, der sie will haben.
  Der alte Wulf treibt trauernd
Am weißen Strand im Norden:
„Jetzt hab' ich keine Söhne mehr,
Die sich können morden!“