Ein Lebenslauf.

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Ich dachte daß gnug der Bäume wären,
  Die alle könnten mit Früchten nähren.
  Da fand ich, daß jeder für sich umschanzt
  Den Baum, den er, den sein Vater, gepflanzt.
  Die Vögel des Himmels kümmern sich nicht
  Um's Gedörn das den Stamm umflicht;
  Doch Leute, die nach den Kirschen langen,
  Büßen am scharfen Zaun ihr Verlangen.
  Viel Gnade, wenn wir dem Wandrer gestatten,
  Von unserm Baum zu genießen den Schatten.
Du hast die Jugend im Schatten verträumt,
  Den eignen Baum zu pflanzen versäumt.
  Wohlauf und pflanze ihn dennoch jetzt,
  Und ob er dich nicht mit Früchten letzt,
  So komm' es deinem Sohn zu gut,
  Daß er einst im eigenen Schatten ruht.