Von Kahlenstein

Wer dort drüben wäre,
 Wo die blauen Berge stehn!
 Irgend fremde Mähre
 Möcht' er hören dort und sehn.
Dort giebt's gewiß wag auszugraben,
 Was, köstlich Gut,
 In Klüften ruht,
 Woran ein Herz sich könnte laben.
Dort steht gewißlich was verborgen,
 Ein Wunderkaut
 Dem, der es schaut,
 Das heilen kann von bangen Sorgen.
Dort ruht gewiß ein heilig Grausen,
 Wo hinter'm Berg
 Wohnt Ries' und Zwerg,
 Die nicht im Land hier dürfen hausen.
Dort weilt gewißlich sanftes Lieben,
 Und stilles Weh,
 Bei Taub' und Reh,
 Die aus dem Thal hier sind vertrieben.
Dort ist gewiß der Himmel offen,
 Dort ist, was war,
 Was nie ist gar,
 Was nie wird sein und was wir hoffen.
Wer dort drüben wäre,
 Wo die blauen Berge stehn!
 Irgend fremde Mähre
 Möcht' er hören dort und sehn.