Verunglückte Höflichkeit.

 Neulich traf ich auf der Straße
 Einen Herrn und eine Dame,
 Und ich stand und sprach mit ihnen.
 Als nun das Gespräch vorüber,
 Und ich mich empfehlen wollte,
 Kam ich plötzlich in Verwirrung,
 Wie das recht zu machen wäre;
 Denn ich hätte gern mit einer
 Einzigen Verbeugung beide
 Theil' auf einmal abthun mögen.
 Doch es heißt, der Stein trifft selten,
 Der zwei Würf' auf einmal thun will.
 Wie die schönste Rückenbeuguug,
 Die ich aufzubringen wußte,
 Ungewiß auf welchen sie sich
 Eigentlich zu richten habe,
 Von dem einen zu dem andern
 Unstät hin und wieder schwankte,
 Traf sich's, wie sich's treffen mußte,
 Daß sie keinen traf von beiden,
 Sondern mitten zwischen beide
 Traf hindurch, und in den Koth fiel,
 Und da lag sie ganz vortrefflich.
 Ich ging fort, und ließ sie liegen,
 Und ich denk' auch nicht, daß eines
 Von den zwein sie aufgehoben.
O wie viele Höflichkeiten
 Sind mir schon in Koth gefallen,
 So in Koth, daß keine Ehre
 War an ihnen aufzuheben.