Rosen auf das Grab einer edlen Frau. (11)

                  11.

Ihr Kindlein aber, die zurückgeblieben,
 Und seht für euch allein des Lebens Flüge
 Sollt wagen, ohne daß die Schwing’ euch trüge
 Der Mutter, die in Asch’ ihr seht zerstieben.

Ihr sahet doch die Mutter euch noch lieben,
 Noch lehren, leiten, habet noch zur Gnüge
 In’s Herz euch prägen können ihre Züge,
 Daß sie dort ewig bleiben eingeschrieben.

Das jüngste nur, deß neugebornem Leben
 Die Mutter selbst das ihre opferte mußte,
 Dem Glied das Haupt sich opfern der Familie

Ihm soll man drum der Mutter Namen geben,
 Daß auch der Mutter Geist in’s unbewußte
 Sich senken müsse, weil es heißt Emilie.