Zur Ehre der Gans.

Soll die Gans von jedermann
 Sich nur lassen tadeln
 Als gemein? doch Liebe kann
 Auch Gemeines adeln.
Als ich von der Liebsten ging,
 Stellt’ an meine Stelle
 Sie ein Gänschen ein, das fing
 An zu wachsen schnelle.
Jedes Fläumchen dehnte sich
 Unter ihrem Streicheln,
 Wie ich selber sehnte mich
 Einst nach ihrem Schmeicheln.
Als der Flaum zu Federn ward,
 Ging sie dran und zupfte
 Ihm die zarsten aus so zart,
 Wie sie sonst mich rupfte.
Endlich einen starken Kiel
 Zog sie aus dem Fittig,
 Schlitzt’ ihn auf und spitzt’ ihn viel,
 Krizelte mir sittig:
„Liebster, komm! das Gänschen fett
 Ist genug gepfropfet,
 Und die Federchen ins Bett
 Sind bereits gestopfet.
Dauert dich sein weißer Hals
 Und sein junges Leben?
 Kann es doch nichts weiter als
 Einen Braten geben!
Bleib' mir nur zu lang nicht aus,
 Oder trag den Schaden,
 Wenn ich muß zum Kirchweihschmaus
 Einen nähern laden.“