Die Erzväter

Ich denke, wie ich ging durch Einsamkeiten
 Vor Zeiten,
 Von außen einsam, und mit mir im Herzen
 Die Schmerzen,
 Und dachte, daß ich so zu gehen habe
 Zum Grabe.
 Und heute seh ich mich durchs Leben fahren
 Zu Paaren,
 Ich sehe nicht zu Paaren, sondern Schaaren
 Mich fahren.
 So wuchs ich, daß nicht faßt Ein Reisekasten
 Die Lasten
 Und einen Theil der Meinen ein Beiwagen
 Muß tragen,
 Wie einer dient zu deiner, o Dorfzeitung,
 Begleitung.
 Und die Erinnrung hat sich mir an einen
 Der Deinen,
 Dorfzeitung, einen Greis voll Jugendmuthes,
 Der Gutes
 Zu deinem ersten Auszug beigesteuert,
 Erneuert,
 An einen milden Redner, dem zu Hause,
 Beim Schmause,
 Und auf der Kanzel oft ich hörte triefen
 Die tiefen
 Ergießungen vom süßen Mund, erbaulich
 Und traulich;
 Doch so nie, wie er einst hielt mit Erbauung
 Die Trauung,
 Da sich zur Blüthe seine letzten Sprossen
 Erschlossen.
 In einem Kranz zwei Kränz' am Traualtare
 Im Haare
 Der ält'sten Enklin und der jüngsten Tochter
 Verflocht er,
 Und schlang darein aus reichem Perlenhorte
 Die Worte,
 Die Jakob sprach, als er der Gottgemehrte
 Heimkehrte
 Von Aram mit den Frauen, Schafen, Rindern
 Und Kindern:
 „Mit einem Stab einst bin ich durch die Wogen
 Gezogen
 Des Jordans hier, und nun bin ich zwo Horden
 Geworden.“                  1. B. Mos. 32, 10.