Wo zwei in Liebe weiden

             24.

Wo zwei in Liebe weiden,
 Ein Paradies ist das;
 Und da wo sie sich scheiden,
 Da welket Laub und Gras.
Wie könnt' ich nun im Frieden
 Des Paradieses ruhn!
 Daß ich daraus geschieden,
 Wer zwang mich, das zu thun?
Das that mein eigner Wille,
 Auf den die Sünde fällt,
 Der trieb mich aus der Stille
 Des Himmels in die Welt.
Mich trieb nicht fort die Liebe,
 Die liebt mich immer noch;
 Sie wünschte, daß ich bliebe,
 Und ließ mich von sich doch.
Mein Stolz will nicht erlauben,
 Sie reuig anzuflehn;
 Und sie will mir's nicht rauben,
 Nach meiner Lust zu gehn.
Sie weiß es wohl im Herzen,
 Ich muß zu ihr zurück;
 Es zieht das Band der Schmerzen
 Mich heim zu meinem Glück.
Hier beugt mein Stolz sich nieder,
 Nun öffne deine Brust,
 Und laß mich wohnen wieder
 In meiner Liebeslust.