Mein Kind, ein seltsam

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Mein Kind, ein seltsam Spiel hast du begonnen,
 Hier mit dem wehrlos ausgestreckten Linnen;
 Und wahrlich, wenn es hätte Menschensinnen
 Müßt's ihm ein Spiel sein recht zu Weh und Wonnen;

Wie du ihm bald gebietest sich zu sonnen,
 Bald kalte Fluthen drüber lässest rinnen,
 Bald wieder sonnst das Fluthennaß von hinnen,
 Bald wieder tilgst die Gluth mit neuen Bronnen.

Mein Kind, wenn Sonnen gleich sind deine Blicke,
 Und deines Mundes Grüße gleich den Fluthen,
 So weiß ich, daß ich selbst dem Linnen gleiche;

Da du mich sonnend glühst auf Augenblicke,
 Dann ach, durch kaltes Wort mir kühlst die Gluthen,
 So daß, wie jenes bleicht, ich selbst erbleiche.