I. Amaryllis

ein Sommer auf dem Lande.

                1.

Wenn ich, o du mein Liebling, dich betrachte,
 O Amaryllis, meiner Kunst Gebilde,
 Ist’s oft als ob ich fast der Dichtergilde
 Auzugehören für was rechtes achte.

Denn, wenn ich dich mit in Gesellschaft brachte,
 Wo seinen Rang sonst jeder führt im Schilde,
 Dich, die Erzeugte ländlicher Gefilde;
 Wer war’s, der da dich zu verachten dachte?

 Zu zweifeln schien man nicht an deinem Adel,
 Schien nicht zu ahnden oder nicht zu ahnen,
 Daß du gekommen seist von Hürd’ und Stadel.

 Wer ist’s nun, der dir so ersetzt die Ahnen?
 Das ist der Dichter, der drum ohne Tadel
 Sich selbst wohl als ein Pfalzgraf mag gemahnen.