Das Völkereintrachtshaus.

 Bau' dir eine kleine Welt,
 Wie's am besten dir gefällt!
 Laß beiseit die große, die
 Selbst sich baut, ich weiß nicht wie,
 Oder von, ich weiß nicht wem,
 Bau'n sich läßt nach dem System,
 Das nicht jedem ist bequem.
Wär' ich reich, o Freund, wie du,
 Baut' ich Haus und Hof mir zu,
 Und den Garten hinter'm Haus
 Mit der Aussicht feldhinaus,
 Auf der Höh ein Panoram,
 Abzuspiegeln wild und zahm,
 Was da in die Nähe kam.
Da ich arm als Dichter bin,
 Möge mir Baumeisterin
 Muse helfen bau'n ein neu
 Wunderbares Versgebäu,
 Ganz mit Spiegeln ausgelegt,
 Drin natürlich sich bewegt,
 Was die Schöpfung schönes hegt.
Ein Gewächshaus bau' ich auch,
 Aufzunehmen jeden Strauch,
 Der aus fremden Zonen stammt,
 Jede Blume, die entflammt
 Ist von heißer Sonnen Macht,
 Die des Tages Glanz verlacht,
 Und als Lamp' erhellt die Nacht.
Sei ein Vogelhaus dabei,
 Dessen Netz unsichtbar sei,
 Daß sich schaukeln wie im Freien
 Die gefangnen Papageien,
 Pickend nach der goldnen Frucht,
 Die, aus Purpurblüthenwucht
 Rings die Lust zu würzen sucht.
Muse, bau' mit Zauberton
 Mir ein deutsches Pantheon!
 Eng dagegen soll und klein
 Regensburgs Walhalla sein,
 Aus dem allgemeinen Schatz,
 Werde jedem sein Ersatz,
 Und mir selbst mein Ehrenplatz.
Bau' das Völkereintrachtshaus,
 Drin beim Weltenfriedenschmaus,
 Sitze jedes Volk der Welt
 Durch Gesandte vorgestellt.
 Lächle, daß sie freundlich sehn;
 Und daß alle sich verstehn,
 Laß mich bei als Dolmetsch gehn.
Bau' ein Schloß aus Edelstein,
 Das sich spiegl' im deutschen Rhein,
 Wo auf neuem Fürstenthron
 Sieht ihr Haupt die Nation.
 Königsnamen ist verbannt,
 Kaiser ist er nicht genannt,
 Wie er heißt, ist dir bekannt.