Zum Neujahr 1817.

Schwer genug gerungen
 Haben Dämmerungen.
 Mit dem Licht, dem jungen
 Durch das alte Jahr;
 An des Haders Stelle
 Soll des Friedens Helle
 An des Neuen Schwelle
 Jetzt aufleuchten siegreich klar.
Wer ist dumpf beklommen?
 Einen Stern entglommen
 Seh' ich, uns zum Frommen,
 Mitten aus der Nacht.
 Daß die starren Krämpfe
 Seine Milde dämpfe,
 Die verworr'nen Kämpfe
 Friedlich schlichte seine Macht!
Dieses Sternes Funkeln
 Bitt' ich, daß im Dunkeln
 So es lass' entfunkeln
 Seiner Strahlen Kraft,
 Daß, wo Frost noch lauern
 Mag mit alten Schauern
 Hinter Herzensmauern
 Ganz er werd' hinausgeschafft!
Die verstockt in Grimmen
 Selber sich verstimmen,
 Die in Flammen glimmen
 Trüb unlautern Scheins;
 Daß sie klärend alle
 Himmelslicht durchwalle,
 Daß empor mit Schalle
 Jubel steig' und schall' in Eins!
Vor des Sternes Blinken
 Wie vor Zauberwinken
 Soll die Maske sinken
 Jedem, der sie trägt,
 So der Groß' als Kleine,
 Daß, wie er es meine,
 Vor der Welt erscheine,
 Jedem sei sein Recht gewägt.
Daß sich Schlechtes schäme,
 Rechtes nicht sich lähme,
 Gutes selbst sich zähme,
 Alles wachse frei!
 Daß kein wildes Schwärmen,
 Und kein lautes Lärmen,
 Und kein stilles Härmen
 Unter uns in Zukunft sei!